Donnerstag, 31. Mai 2012

Steiler Anstieg - kaltes Bad

Die Woche war kurz. Aber sie hatte was, was andere Wochen nicht haben: Eine Schulreise! (Klassenfahrt, für unsere deutschen Freunde)
Für ein grosses Abenteuer reichten weder Budget noch Energie, aber für das kleine mit dem gewissen Spassfaktor reichte es allemal. So zogen wir also am Dienstag nach Pfingsten, noch frisch vom langen Wochenende, mit dem Zug los vom Fuss der Berge weiter in die Höhe. Schon nach 20 Minuten Fahrt stiegen wir in Kandersteg aus - und das Gejammer ging los: "Was, da müssen wir jetzt hochlaufen?" - "Wieso können wir nicht die Bahn nehmen und dann zu Fuss runter kommen?" So ertönte es schon beim Anblick des recht steilen Stücks Wald, das uns von der versprochenen Rodelbahn trennte. Doch bald verstummten die Stimmen. Es war steil!



Der Blick zurück lohnte sich jedoch schon bald!








Dass einige Wolken die sommerliche Sonne verdeckten, störte niemanden. Im Gegenteil, es hätte nicht heisser sein dürfen. Als das Gejammer wieder lauter wurde, wenigstens hinten, wo die etwas schwereren Kinder den schnellen, trainierten vorne nicht mehr nachkamen, half nur noch ein Ratekrimi. Und als er gelöst war, staunten einige nicht schlecht, dass sie bereits oben angekommen waren: Am Oeschinensee!



















Wo sich sonst Schulklassen und Familien tummeln, war diesmal, so früh in der Saison, kaum ein Mensch zu sehen. Wir konnten uns den besten Platz zum Bräteln (Grillen) aussuchen und fanden sogar noch Feuerholz, obwohl wir selbst in folge früherer Erfahrungen jedes ein Stück Holz mitgebracht hatten. Bis die Feuerchen brannten, vergnügten sich die Jungs mit Staumauer bauen und die nicht warten konnten, assen schon mal ihre Cervelas (Bockwürste) kalt...



Meine war jedoch schön durch!

Aber dann waren die Mädchen nicht mehr zu halten. Obwohl es sich um einen Bergsee handelt, dessen Wasser direkt aus den Gletschern kommt, also eine geschätzte Temperatur von 11 Grad aufweist, mussten zuerst die Füsse, dann die Knie, sogar die hochgekrempelte Hose ins Wasser.







Schliesslich holten doch noch einige das Badekleid aus dem Rucksack und ein Mädchen tauchte gar ganz unter.
Keine Angst, ich stand in Bereitschaft! Zum Glück blieb mir jedoch das kalte Wasser erspart.



Schliesslich pfiff ich wieder zum Aufbruch und nach der nächsten kurzen Steigung erreichten wir die heissersehnte Rodelbahn.


Dort waren wir zwar nicht mehr allein, sondern mussten uns mit etwas ungeduldigen und viiiiel weniger braven Walliser Schulkindern die Sommerrodelbahn teilen, aber als die drei im Ticket inbegriffenen Fahrten durch waren und die Bahnleitung sogar noch eine Gratisrunde sprach, war das Glück perfekt. 
Leider war dann auch wieder Zeit für die Fahrt mit der Seilgondel nach Kandersteg zurück, wo wir bei der dort wohnhaften Kollegin alle ein Eis abholen durften und damit gleich zum Bahnhof weiterzogen. Erschöpft und glücklich konnten wir in Reichenbach die Kinder wieder ihren Eltern übergeben. Es war ein einfacher, naheliegender, aber dennoch sehr schöner Klassenausflug, der in der Erinnerung der Kinder genauso als Highlight ihrer Schulzeit haften bleiben wird, wie wenn wir zwei Stunden lang in irgend ein ausgeklügeltes Unterhaltungs- und Lernabenteuer gefahren wären. Die strahlenden Gesichter waren Bestätigung genug.


4 Kommentare:

  1. Huhu Dodo,

    oh sowas erinnert mich an meine Schulzeit. Wir waren zwar glaube ich nie auf einer Sommerrodelbahn (das haben wir eher privat gemacht), aber Wandern oder Freizeitparks waren.

    Die Fotos und deine Beschreibung zeigen mir auf jedenfall, dass es ein toller Ausflug war. Sowas mache ich auch gerne. Mal schauen, wann wir mal wieder mit Rad oder Wanderschuhen los ziehen :)

    Alles Liebe dir

    Laura

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  2. Hallo Dodo,
    das klingt richtig gut.
    Es hat sich nichts geändert in der Schule und das ist auch gut so.
    Danke fürs Berichten.
    #Liebe Grüße
    schönen Sonntag
    Ika

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  3. Hat mich sehr an die Erlebnisse meiner Schulreisen erinnert. Auch dass die etwas schwereren Kinder das Schlusslicht machten (unter anderem ich!) :-). Fürs Jammern hatten wir zu wenig Puste. Und hatte man dann das Ziel erreicht, was man soooooo stolz und konnte es richtig geniessen!!!

    Härzgrüesslis
    Fränzi

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  4. Das erinnert mich an einen Wandertag im Odenwald, deutsches Mittelgebirge - lange her bei mir. Ich war bei den Schlusslichtern, zwar eher ein Leichtgewicht, aber ich mochte welche von den schweren. Wir waren 5 oder 6 Schülerinnen und ein Lehrer. Die anderen waren schon weit voraus, nicht mehr zu sehen und hören. So haben wir an einer Weggabelung die falsche Abzweigung gewählt. Bis wir endlich am Ziel ankamen, war es schon Zeit, wieder zurück zu marschieren. Gerade noch durften wir ein paar Brote essen. Da machten wir lange Gesichter.
    Herzlich grüßt Dich
    Xamantao

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