Donnerstag, 30. September 2010

Die Welt ist wieder in Ordnung

Ja, denn ich habe einen neuen Computer! Einen, der funktioniert - und zudem habe ich es erst noch geschafft, alle meine Daten und Bilder, meine gewohnten Funktionen und Einstellungen innerhalb eines Tages wiederherzustellen! Und das Ganze auf Windows 7! Einfach herrlich. Nun lebt sich's wieder einfacher...

Freitag, 24. September 2010

Brachland

Nach einem schönen und anregenden, aber auch vollgepfropften und entsprechend anstrengenden Quartal beginnen nun die Ferien - Zeit für all das, was in den letzten paar Wochen auf der Strecke blieb.
Auf der Strecke ist auch tatsächlich die Zeit, in der sich meine Gedanken frei entfalten können: Zwischen Bern und Thun auf dem Heimweg, zum Beispiel. Die Autobahn rauscht an mir vorbei, das Radio quasselt, ich merke, dass ich es lauter stellen muss, denke, dass ich langsam das Eine oder Andere an mir etwas freundlicher, nachsichtiger oder auch intensiver behandeln muss, zum Beispiel endlich mal mein Gehör prüfen lassen sollte, freue mich auf eine längst fällige Massage für meinen verspannten Rücken und merke, dass einiges brach liegt.
Brachland, geht mir durch den Kopf. Die alten Alemannen kannten sie noch, die Dreifelderwirtschaft. Auf einer Scholle wurde intensiv angebaut und geerntet, auf der zweiten das Vieh geweidet, die dritte lag brach. Reihum wurden die Felder so gedüngt und konnten sich erholen, bevor sie wieder für eine Fruchtfolge Nahrung bieten mussten. Wieder eine Dreieinigkeit. Denken, Handeln, Fühlen. Lässt sich da eine Gemeinsamkeit herstellen? Die Bestellung der Felder - eggen, säen, ernten - ordne ich spontan der Handlungskompetenz zu. Demzufolge müsste das Weiden der Kühe im Beziehungsbereich (Fühlen) liegen - das leuchtet ein, ist es doch ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Aber wie hängt das Brachland mit dem Denken zusammen? Welche Erkenntniskompetenz erlange ich durchs Nichtstun?
Da kommt mir die Behandlung bei der Nachbarin in den Sinn, die ich mir kürzlich gegönnt habe. Massage mit energetischen Elementen. Ich wurde mir plötzlich bewusst, dass ich paradoxerweise jede Menge Energie in die Kontrolle darüber investierte, dass ich mich entspannte. Mir dessen einmal bewusst, wurde mir klar, dass dies ja gar nicht funktionieren KANN! Und während ich darüber nachsann, begann ich Begriffe zu schieben, Sätze zu verschachteln und ertappte mich beim Dichten. Und siehe da - darüber hatte ich meine Kontrolle vergessen und lag ganz weich und entspannt.
Kann ein brachliegender Boden aus seinen Erkenntnissen Kraft schöpfen? Ordnet er seine Elemente neu oder lässt dies die Maulwürfe, Feldmäuse und Regenwürmer tun? Die Bakterien auch. Durch Entspannung und Nichtstun. Ein äusserst kreativer Vorgang. Brachliegendes Land. So wie meine Gedichte und Geschichten. Nur wenn ich NICHTS tue, können sie entstehen, zarte Würzelchen spinnen und sich aufs Wachsen vorbereiten. Ich muss dafür sorgen, dass ich genügend Brache habe. Zeit zwischen den Fruchtwechseln, Ruhe, um den Dünger zu verdauen und verarbeiten, sonst verbrennt er die jungen Triebe gleich wieder. Gut Ding will Weile haben, sagte man früher. Es macht nichts, wenn gewisse Ideen brach liegen - sie reifen und sammeln sich, um irgendwann mit neuer Kraft aus dem ausgeruhten Boden aufzuspriessen und sich zu entfalten.
Ich freue mich also nach dem frischen Dünger einer lebhaften Herde Kinder auf drei Wochen Brachland und werde versuchen, dem Wachsen des Winterweizens nicht künstlich Vorschub zu leisten. Die Blätter werden auch so schön bunt und leuchtend!

Freitag, 17. September 2010

Raum für Kreativität

Es ist ja nicht so, dass ich nicht täglich kreativ wäre. Die Kinder zwingen mich ja dazu. Auf kreative Fragen braucht es ja immer wieder kreative Antworten und weniger kreative Kinder müssen kreativ aufgerüttelt werden. Zudem sollten die zu vermittelnden Inhalte ja auch spannend und interessant, locker-leicht und motivierend rüberkommen. Da ist schon einiges an Kreativität nötig.
Aber eben nicht für mich selbst oder mein näheres Umfeld. Rolf dagegen malt und kreiert, richtet ein und lässt vor seinem geistigen und je länger desto konkrteter auch vor seinem realen Auge ganze Welten entstehen - die ich noch nicht einmal sehen darf, bis sie fertig sind. Und während er mich um meinen angeregten und ausgefüllten Alltag beneidet, beneide ich ihn um seinen Raum für Kreativität.
Heute nun habe ich einen freien Abend - Rolf malt. Und ich bin zu müde um noch gross zu korrigieren, zu schlapp um bereits die neue Woche zu planen und zu angeregt, um schon schlafen oder lesen zu gehen. Von Solitaire und Konsorten habe ich auch erstmal die Nase voll und das Puzzle von gestern Abend hat mich nur noch müder gemacht. Um ans Klavier zu gelangen, müsste ich zuerst den Weg freiräumen, die Wäsche im Keller kann auch noch einen weiteren Tag warten - und so begebe ich mich wieder einmal in MEINEN Raum für Kreativität. Hier bin ich.

Nun. Ehm. Was könnte ich denn ... Hmmm..... Moment. Ich komme gleich wieder.

So. Voilà!
Na ja, Klee würde sich über dieser Interpretation im Grabe umdrehen. Besser war's mit mit dem einfachen Zeichnungsprogramm hier nicht möglich. Aber Quizfrage: Erkennt ihr das Sujet? Klee hatte eines seiner berühmten Bilder nur knapp weiter rechts gemalt, sozusagen meinem unteren Bildrand entlang gesehen.

So. Das reicht für heute. Ich werde mich wieder irgend einem sinnlosen Entspannungsspiel hingeben - oder vielleicht doch noch ein paar Hefte korrigieren. Gemacht ist gemacht.
Guten Abend euch allen!
Dodo

Dienstag, 14. September 2010

Die Zeit muss sein

Ich kann weder ruhn
noch einfach nichts tun.
Ich mag auch nichts machen
von all jenen Sachen,
die auf hier mich warten
im Haus und im Garten.

So bleibt nur das Dichten
von kurzen Geschichten.
Will's  nicht vergessen
und schreibe statt dessen
in nur fünf Minuten
für euch hier, ihr Guten,
mal wieder was rein.
Die Zeit muss sein.