Nach einem ganzen Schultag mit allem, was dazugehört an Konflikten, Stressmomenten und Freude am gemeinsam Erlebten reichte es mir zu Hause gerade mal für einen Kaffee, 7 Minuten Powernapping und zwei Spiegeleiern, bevor ich todmüde meinen Musikerkollegen abholen musste um uns durch den Feierabendverkehr aus der Stadt raus ins Vor-Emmentalerische Lindental zu wälzen. Etwas, was mein 20-jähriges Opele nicht mehr schafft, ohne gefährlich heiss zu laufen.
Dort angekommen spielten wir erst mal draussen unverstärkt drei Songs, gut hinter einem Baukran versteckt, für die Leute, die beim Apéritiv standen - wir hätten es auch gleich bleiben lassen können: Der Kran, der eine Plattform mit Leuten 40 Meter in die Höhe hob, stahl uns die Show.
Also räumten wir unsere Instrumente wieder rein auf die Bühne in der grossen Halle mit dem Blechdach und den Wellblechwänden - katastrophale Akustik - , warteten nochmal eine Runde und spielten dann, um die Gäste an die Tische zu holen. Nicht zu laut, wegen der alten Leute... Danach durften wir "backstage" gehen:
Der Salat stand schon da, was fehlte war die Salatsauce (Ja ich weiss, Sosse mit diesem Doppel-ss, den meine Schweizer Tastatur nicht hergibt...). Darüber entbrannte sich eine unserer typischen unglaublich liebesgewürzigen Band-Diskussionen und "Salatsauce" wurde zum Schlagwort des Abends. Abgerundet mit dem unwiderstehlichen Duft von frischen Ersatzteilen und Pneus (Reifen) in allen erdenklichen Grössen. Auch war die "Lounge" extrem bequem, wie man sieht und die Füsse gut belüftet, damit wir während der unterhaltsamen Firmenjubiläumsreden draussen nicht einschlafen konnten... Den Hauptgang durften sich die Gäste tischweise am Buffet holen - zuerst die Festgesellschaft, versteht sich. Halb verhungert konnten wir es am Schluss leider nicht mehr geniessen, sondern nur noch hinunterschlingen, weil wir ja wieder spielen mussten. Nach vier Songs sagte unser Sänger, nun komme "eigentlich" das letzte Stück... und dabei blieb es aufgrund des braven Applauses. Da nützten auch die langen Gesichter nichts mehr, als wir kurz vor dem Dessertbuffet um halb zwölf die Bühne wieder abräumten.
Tja, "wär nid wott, het gha".
Gerade habe ich eine Mail erhalten von unserem Sänger, der den Auftrag entgegengenommen hatte: Die Rückmeldung des Organisators sei gut, viel Lob, alle seien zufrieden gewesen. Na also, geht doch. Warum nur so zaghaft...
Dafür zeige ich euch nun noch, welche Blüten unser Garten zur Zeit treibt:
Es war das presiwerteste und umweltschonendste Fahrzeug, das ich für meine Tochter auftreiben konnte :-)