Mehr oder weniger philosophische Gedanken, Geschichten, Gedichte und was mir sonst noch alles an Gefühlen durch den Kopf in die Finger fliesst... typisch ich halt.
Mittwoch, 23. November 2011
Bin wieder ich
Liebe alle, die sich hier vielleicht ein bisschen Sorgen gemacht haben - ich mir ja selbst auch - ich bin wieder ich selbst. Der Grund ist die doch nicht ganz so schlimm ausfallende Rechnung für die Renovation des Hauses in Thun. Es sollte zu schaffen sein - und damit fällt eine grosse Last von meiner Seele, die sich mit materiellen Dingen immer sehr schwer tut. Was nicht heisst, dass nun alles gelöst und geschafft ist. Die Belastung ist nach wie vor grösser als auch schon. Aber es kommt langsam und ich merke, wie sich wieder Freude regt; Freude am Einräumen, am Wohnen, am hier sein - auch wenn ich mir den Sonnenschein täglich im Oberland holen muss, weil es hier einnebelt. Dafür knarren die Dielen so schön... ;-)
Montag, 21. November 2011
Auf dem Zahnfleisch
Noch nie - und ich meine das so, wie es tönt - noch nie war ich so down und erschöpft. Und noch nie habe ich Rolf in ebendiesem Zustand erlebt. Es war zu viel, wir haben beide unser Letztes an Energie gegeben. Nach der ganzen Schinderei, um unsern Mietern eine anständig hergerichtete Wohnung bieten zu können, liess ich mich in meiner Teamcoaching-Ausbildung in Basel von meinen Kollegen links und rechts und abends von meiner Gastgeberin zu Kräften füttern, während Rolf zu Hause die Ruhe und viiiel Schlaf genoss. Nun wird er in nächster Zeit Nahrung und ich Schlaf benötigen (ich musste ja heute noch die ganze Schulwioche vorbereiten!) - aber daneben geht's gleich weiter: Bei mir nebst Schule mit Elterngesprächen und bei ihm, endlich!!!! mit dem Weihnachtsgeschäft im notgedrungen vernachlässigten Laden! Das Schlimmste müsste überstanden sein. Es kann also nur noch besser werden...
Falls ihr also in der Nähe wohnt oder Leute kennt, die in der Nähe wohnen oder auch gerne extra in die Nähe fahren möchten, macht doch bitte Werbung für "Belle's Vitrine" an der Münstergasse! Weihnachtsschmuck, Geschenke, tolles buntes Lauscha-Glas! Und/oder auch gleich für ein wirklich gutes, spannendes Coaching oder die entsprechende Ausbildung, die im Februar 2012 starten wird! Es hat noch etwas wenige, aber schon genügend Anmeldungen, dass ich endlich weitergeben darf, was ich in den letzten Jahren gelernt und geübt habe. Ich würde mich riesig freuen, wenn wir die Ausbildungsgruppe noch etwas vergrössern könnten und ... mit bekannten Gesichtern ... männlichen vielleicht sogar?
So, und nun hole ich Anlauf im Land der Träume! Damit ich morgen wieder richtig zubeissen kann ;-)
Falls ihr also in der Nähe wohnt oder Leute kennt, die in der Nähe wohnen oder auch gerne extra in die Nähe fahren möchten, macht doch bitte Werbung für "Belle's Vitrine" an der Münstergasse! Weihnachtsschmuck, Geschenke, tolles buntes Lauscha-Glas! Und/oder auch gleich für ein wirklich gutes, spannendes Coaching oder die entsprechende Ausbildung, die im Februar 2012 starten wird! Es hat noch etwas wenige, aber schon genügend Anmeldungen, dass ich endlich weitergeben darf, was ich in den letzten Jahren gelernt und geübt habe. Ich würde mich riesig freuen, wenn wir die Ausbildungsgruppe noch etwas vergrössern könnten und ... mit bekannten Gesichtern ... männlichen vielleicht sogar?
So, und nun hole ich Anlauf im Land der Träume! Damit ich morgen wieder richtig zubeissen kann ;-)
Sonntag, 13. November 2011
Auf dem letzten Zacken
Ja, ich sehe Land. Ich fühle mich auch schon halbwegs wieder als Mensch und auch Rolf macht einen etwas weniger erschöpften Eindruck. Obwohl: Ich habe bis zehn Uhr geschlafen und er am Nachmittag eine Stunde und am Abend vor dem Essen nochmal eine. Aber die Vorfreude auf das nahende Ende unserer Leidenszeit beschwingt doch ziemlich.
Also: Erklärung für alle noch nicht Eingeweihten, bzw. für die Beteiligten auf der andern Seite die Kehrseite der Medaille:
Unser Haus, also das, welches wir die letzten paar Jahre bewohnt haben, brauchte dringend eine Revision, zumindest, was die Elektrizität betrifft. Ich beantragte einen Kredit, welchen ich mit Mühe noch bekam, und veranlasste die Arbeiten. Die Offerte liess ewig und zwei Tage auf sich warten. Als sie eintraf, war alles schon ganz anders: Mein Vater war gestorben, das Haus meiner Eltern, das bereits seit Weihnachten leer stand, harrte neuer Bewohner und keines meiner Geschwister wollte es übernehmen oder traute sich dies zu. Wir schon. Plötzlich setzte sich dieser Gedanke fest und damit die Frage, was nun mit der Villa Kunterbunt in Thun? Kaum gedacht, stellte sich auch schon eine Lösung ein: "Was, du willst dein Haus vermieten?", schrie meine Bloggerkollegin förmlich in die Tasten. Um dies möglich zu machen, musste die Bruchbude aber erst auf Hochglanz poliert werden. Den geeigneten Handwerker kannte ich, die Bank machte schliesslich, nun da ich Mieter und somit ein zusätzliches Einkommen bieten konnte, in begrenztem Masse mit. Also wurde das Budget erstellt, die nötigen Arbeiten geschätzt und in Auftrag gegeben. Als Win-win-Situation boten mir die neuen Mieter Mithilfe an, die mich weniger kosten sollte, als der Facharbeiter, und dieser war froh, Unterstützung zu bekommen und machte mit.
Nuuuuuur: Leider war der Hilfsarbeiter kein Mensch vom Bau und ohne jede Ahnung von Malen und körperlicher Arbeit, der andere aber doppelt, was bedeutet, ohne viel Verständnis für unqualifiziertes Arbeitsverhalten. Die zwei verstanden sich von Tag zu Tag schlechter, mich erreichten Hilferufe, es würden teure Sonderwünsche geäussert und die einfachsten Aufgaben würden nicht ausgeführt. Meine Vermittlungsversuche fruchteten nur teilweise und mein Baumensch wurde immer unmotivierter, bis er schliesslich ebenfalls anfing, unsorgfältig zu arbeiten. Während alldem war Rolf damit beschäftigt, die Zimmer im neuen Zuhause soweit zu streichen und herzurichten, dass wir wenigstens mal das Bett und meine wichtigsten Arbeitsutensilien für Schule etc. wieder benutzbar machen konnten. Dass zur gleichen Zeit, kaum dass wir hier waren, auch noch die Heizung saniert und draussen ein Zaun für den Hund montiert werden musste, wir immer noch Auto für Auto voller Kisten, Tüten und Möbel von Thun nach Bern führten und der Laden in der Münstergasse ohne grossen Umsatz in der Herbstflaute gehütet sein wollte, machte die Sache nicht besser. Sarah hütete ihre ganzen Ferien lang die Tiere im neuen Heim, damit sie sich eingewöhnen konnten, während ich mich nach dem gröbsten Umzug auch wieder der Planung des neuen Schulquartals widmen musste. Doch das Schönste sollte erst kommen. Nach weiteren drei Wochen Schmollen und Schimpfen meldete der Handwerker in Thun, er sei demnächst fertig. Der besorgte Gehilfe meldete hingegen, dies könne nicht sein, es sei ja alles noch gar nicht abgeschlossen. Rolf ging hin und kam mit einem dicken Hals und vielen Fotos wieder. Er erging sich in einer endlosen Tirade über Unfähigkeit und schlampige Arbeit, Pfusch und mangelnde Sorgfalt dem Material und den neuen Bodenbelägen gegenüber. Farbspritzer überall, nur einmal gestrichene, noch farbig durchscheinende Wände, die Decken gar nicht, der neu verlegte (teurere!) Teppich im Treppenhaus ohne Abdeckung, dem Schmutz der farbverschmierten Schuhe ausgesetzt - kurz, er übernahm und beschloss, ab nun zum Rechten zu sehen. In der Folge schlossen wir den Laden definitiv und Rolf kam Abend für Abend entnervt nach Hause und regte sich auf. Weitere unzählige Eimer Farbe schugen auf die Rechnung, während die Einnahmen sowie die Werbung für das dringend benötigte Weihnachtsgeschäft im Laden ganz ausblieb, es sei denn ich hütete am Samstag, was auch nicht mehr einbrachte. Als ich dann endlich meine Zeit fürs Putzen als gekommen erachtete, merkte ich, wie sich von Zimmer zu Zimmer meine Nackenhaare mehr sträubten, meine Magennerven zu flattern begannen und ich ertappte mich plötzlich bei einem für mich absolut atypischen "Gopferteckel nonemal!" Und die vor langer Zeit einmal laufen gelassene und leider nie geleerte Spülmaschine stank zum Himmel.
Inzwischen sind viele Gespräche vergangen, ich konnte beim Putzen aktiv meine Wut rauslassen und fand irgendwann zu meinem mir eigenen "Was soll's, es ist nun mal so, machen wir das Beste draus" zurück. Und ich freue mich auch für meine Mieter, dass sie sich so freuen und bin auch ein bisschen stolz darauf, dass wir es doch noch, mit vielen Tagen und Eimern voll Malfarbe und einer unglaublichen Putzorgie, geschafft haben werden, ihnen ein schönes Zuhause übergeben zu können. Aber ich muss ehrlich sagen: Wenn ich alles gewusst hätte, ich hätte es bleiben lassen.
Die ärgerliche Story der Villa Kunterbunt und ihre katastrophalen Auswirkungen auf meine ohnehin maroden Finanzen ist nämlich nur die eine Geschichte. Die andere ist eine ganz andere, die mein Bruder in den Worten vorausgeahnt hat: "Bist du sicher, dass du ins Elternhaus ziehen willst?" Es ist schön hier - bzw. wird, wenn wir dann endlich mal die Zeit haben, uns auch mal um unsere eigenen Wohnverhältnisse zu kümmern. Aber bis dahin wird der 6. Dezember, zu dem wir die ganze Familie hatten einladen wollen, vorbei sein und wir den Ruf, das Haus eben doch zu vernachlässigen und damit überfordert zu sein, wohl abbekommen haben. Wir werden nie mehr einfach unser eigenes Heim so gestalten können, wie wir das wollen, uns nur ein bisschen über allzu tierliebe Nachbarinnen ärgern müssen und dem Garben beim Verwildern zusehen können - nein, wir werden unter steter Beobachtung von Mutter und Geschwistern stehen, pflichtbewusst den Garten pflegen, die Farben in gemässigter Weise verteilen und uns an die knarrenden Dielen gewöhnen, bis wir sie auch nicht mehr hören.
Nun, da ich mir das alles mal von der Seele geschrieben habe, möchte ich aber nicht versäumen, zu sagen, dass ich mich freue, hier zu sein, in dem Haus, in dem ich meine Jugend zugebracht und von wo aus ich meine Lehrerausbildung genossen habe, in meiner geliebten Heimatstadt, der schönsten Stadt der Schweiz, wenn nicht Europas mit all ihren kulturellen Angeboten und meinen Schul- und Jugendfreunden und -freundinnen. Ich freue mich, wenn wir ab nächster Woche wieder für uns schauen können, wenn der Laden endlich in Schwung kommt, wenn die Weihnachtszeit beginnt, vielleicht ein bisschen Zeit übrig ist fürs Basteln oder Kekse backen, wenn ich meine eigenen vier Wände putze und die Wohnräume richtig einrichten kann, wenn zum ersten Mal Besuch kommt, wenn ich mich ans Klavier setzen oder ein Buch lesen kann, oder auch einfach, wenn das Fernsehkabel zum Vorschein gekommen ist.
Und darum sehe ich jetzt endlich wieder Land. Uff!
Also: Erklärung für alle noch nicht Eingeweihten, bzw. für die Beteiligten auf der andern Seite die Kehrseite der Medaille:
Unser Haus, also das, welches wir die letzten paar Jahre bewohnt haben, brauchte dringend eine Revision, zumindest, was die Elektrizität betrifft. Ich beantragte einen Kredit, welchen ich mit Mühe noch bekam, und veranlasste die Arbeiten. Die Offerte liess ewig und zwei Tage auf sich warten. Als sie eintraf, war alles schon ganz anders: Mein Vater war gestorben, das Haus meiner Eltern, das bereits seit Weihnachten leer stand, harrte neuer Bewohner und keines meiner Geschwister wollte es übernehmen oder traute sich dies zu. Wir schon. Plötzlich setzte sich dieser Gedanke fest und damit die Frage, was nun mit der Villa Kunterbunt in Thun? Kaum gedacht, stellte sich auch schon eine Lösung ein: "Was, du willst dein Haus vermieten?", schrie meine Bloggerkollegin förmlich in die Tasten. Um dies möglich zu machen, musste die Bruchbude aber erst auf Hochglanz poliert werden. Den geeigneten Handwerker kannte ich, die Bank machte schliesslich, nun da ich Mieter und somit ein zusätzliches Einkommen bieten konnte, in begrenztem Masse mit. Also wurde das Budget erstellt, die nötigen Arbeiten geschätzt und in Auftrag gegeben. Als Win-win-Situation boten mir die neuen Mieter Mithilfe an, die mich weniger kosten sollte, als der Facharbeiter, und dieser war froh, Unterstützung zu bekommen und machte mit.
Nuuuuuur: Leider war der Hilfsarbeiter kein Mensch vom Bau und ohne jede Ahnung von Malen und körperlicher Arbeit, der andere aber doppelt, was bedeutet, ohne viel Verständnis für unqualifiziertes Arbeitsverhalten. Die zwei verstanden sich von Tag zu Tag schlechter, mich erreichten Hilferufe, es würden teure Sonderwünsche geäussert und die einfachsten Aufgaben würden nicht ausgeführt. Meine Vermittlungsversuche fruchteten nur teilweise und mein Baumensch wurde immer unmotivierter, bis er schliesslich ebenfalls anfing, unsorgfältig zu arbeiten. Während alldem war Rolf damit beschäftigt, die Zimmer im neuen Zuhause soweit zu streichen und herzurichten, dass wir wenigstens mal das Bett und meine wichtigsten Arbeitsutensilien für Schule etc. wieder benutzbar machen konnten. Dass zur gleichen Zeit, kaum dass wir hier waren, auch noch die Heizung saniert und draussen ein Zaun für den Hund montiert werden musste, wir immer noch Auto für Auto voller Kisten, Tüten und Möbel von Thun nach Bern führten und der Laden in der Münstergasse ohne grossen Umsatz in der Herbstflaute gehütet sein wollte, machte die Sache nicht besser. Sarah hütete ihre ganzen Ferien lang die Tiere im neuen Heim, damit sie sich eingewöhnen konnten, während ich mich nach dem gröbsten Umzug auch wieder der Planung des neuen Schulquartals widmen musste. Doch das Schönste sollte erst kommen. Nach weiteren drei Wochen Schmollen und Schimpfen meldete der Handwerker in Thun, er sei demnächst fertig. Der besorgte Gehilfe meldete hingegen, dies könne nicht sein, es sei ja alles noch gar nicht abgeschlossen. Rolf ging hin und kam mit einem dicken Hals und vielen Fotos wieder. Er erging sich in einer endlosen Tirade über Unfähigkeit und schlampige Arbeit, Pfusch und mangelnde Sorgfalt dem Material und den neuen Bodenbelägen gegenüber. Farbspritzer überall, nur einmal gestrichene, noch farbig durchscheinende Wände, die Decken gar nicht, der neu verlegte (teurere!) Teppich im Treppenhaus ohne Abdeckung, dem Schmutz der farbverschmierten Schuhe ausgesetzt - kurz, er übernahm und beschloss, ab nun zum Rechten zu sehen. In der Folge schlossen wir den Laden definitiv und Rolf kam Abend für Abend entnervt nach Hause und regte sich auf. Weitere unzählige Eimer Farbe schugen auf die Rechnung, während die Einnahmen sowie die Werbung für das dringend benötigte Weihnachtsgeschäft im Laden ganz ausblieb, es sei denn ich hütete am Samstag, was auch nicht mehr einbrachte. Als ich dann endlich meine Zeit fürs Putzen als gekommen erachtete, merkte ich, wie sich von Zimmer zu Zimmer meine Nackenhaare mehr sträubten, meine Magennerven zu flattern begannen und ich ertappte mich plötzlich bei einem für mich absolut atypischen "Gopferteckel nonemal!" Und die vor langer Zeit einmal laufen gelassene und leider nie geleerte Spülmaschine stank zum Himmel.
Inzwischen sind viele Gespräche vergangen, ich konnte beim Putzen aktiv meine Wut rauslassen und fand irgendwann zu meinem mir eigenen "Was soll's, es ist nun mal so, machen wir das Beste draus" zurück. Und ich freue mich auch für meine Mieter, dass sie sich so freuen und bin auch ein bisschen stolz darauf, dass wir es doch noch, mit vielen Tagen und Eimern voll Malfarbe und einer unglaublichen Putzorgie, geschafft haben werden, ihnen ein schönes Zuhause übergeben zu können. Aber ich muss ehrlich sagen: Wenn ich alles gewusst hätte, ich hätte es bleiben lassen.
Die ärgerliche Story der Villa Kunterbunt und ihre katastrophalen Auswirkungen auf meine ohnehin maroden Finanzen ist nämlich nur die eine Geschichte. Die andere ist eine ganz andere, die mein Bruder in den Worten vorausgeahnt hat: "Bist du sicher, dass du ins Elternhaus ziehen willst?" Es ist schön hier - bzw. wird, wenn wir dann endlich mal die Zeit haben, uns auch mal um unsere eigenen Wohnverhältnisse zu kümmern. Aber bis dahin wird der 6. Dezember, zu dem wir die ganze Familie hatten einladen wollen, vorbei sein und wir den Ruf, das Haus eben doch zu vernachlässigen und damit überfordert zu sein, wohl abbekommen haben. Wir werden nie mehr einfach unser eigenes Heim so gestalten können, wie wir das wollen, uns nur ein bisschen über allzu tierliebe Nachbarinnen ärgern müssen und dem Garben beim Verwildern zusehen können - nein, wir werden unter steter Beobachtung von Mutter und Geschwistern stehen, pflichtbewusst den Garten pflegen, die Farben in gemässigter Weise verteilen und uns an die knarrenden Dielen gewöhnen, bis wir sie auch nicht mehr hören.
Nun, da ich mir das alles mal von der Seele geschrieben habe, möchte ich aber nicht versäumen, zu sagen, dass ich mich freue, hier zu sein, in dem Haus, in dem ich meine Jugend zugebracht und von wo aus ich meine Lehrerausbildung genossen habe, in meiner geliebten Heimatstadt, der schönsten Stadt der Schweiz, wenn nicht Europas mit all ihren kulturellen Angeboten und meinen Schul- und Jugendfreunden und -freundinnen. Ich freue mich, wenn wir ab nächster Woche wieder für uns schauen können, wenn der Laden endlich in Schwung kommt, wenn die Weihnachtszeit beginnt, vielleicht ein bisschen Zeit übrig ist fürs Basteln oder Kekse backen, wenn ich meine eigenen vier Wände putze und die Wohnräume richtig einrichten kann, wenn zum ersten Mal Besuch kommt, wenn ich mich ans Klavier setzen oder ein Buch lesen kann, oder auch einfach, wenn das Fernsehkabel zum Vorschein gekommen ist.
Und darum sehe ich jetzt endlich wieder Land. Uff!
Mittwoch, 2. November 2011
Dem Traum etwas näher
Ja, genau, unerreichbare Träume! So einfach ist es doch: Ich gehe endlich in den Buchladen, von dem ich weiss, dass er eigentlich ein kleiner Verlag ist, bestelle ein Buch und gebe was zu lesen von mir ab. ...
Wozu habe ich all die Manuskripte an all die bekannten und zu grossen Verlage geschickt, um sie dann mit mehr oder weniger tröstenden Worten zurückzubekommen? Warum habe ich danach die Texte so lange in den Schubladen verstauben lassen, obwohl ich wusste, dass, wenn ich sie vorlese, die Kinder und andere wichtige Leute grosse Freude daran hatten? Wieso überhaupt habe ich aufgehört zu schreiben?
... und komme drei Wochen später wieder. "Ah, schön, dass ich dich endlich kennenlerne!", sagt die Besitzerin, der mein Text weitergereicht worden war und macht mir gleich einen Vorschlag zur Veröffentlichung.
Ja, jetzt bin ich erst mal auf Wolke sieben, bis ich dann merke, dass ich meine Texte nun ausgraben, selektieren, überarbeiten, ergänzen und redigieren muss... ganz zu schweigen von denen, die zwar gut, aber leider nicht fertig sind. Dann beginnt wieder mein altbekannter Stress, aber ich hoffe, glaube, weiss, dass ich daran meine Freude haben werde. Vielleicht habe ich ja gerade deshalb bisher nichts gefunden - weil dieser kleine Verlag mit dem ganz persönlichen Touch genau meine Schuhgrösse ist. Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt, sagt der alte Chinese, und diesen habe ich nun gemacht!
Wozu habe ich all die Manuskripte an all die bekannten und zu grossen Verlage geschickt, um sie dann mit mehr oder weniger tröstenden Worten zurückzubekommen? Warum habe ich danach die Texte so lange in den Schubladen verstauben lassen, obwohl ich wusste, dass, wenn ich sie vorlese, die Kinder und andere wichtige Leute grosse Freude daran hatten? Wieso überhaupt habe ich aufgehört zu schreiben?
... und komme drei Wochen später wieder. "Ah, schön, dass ich dich endlich kennenlerne!", sagt die Besitzerin, der mein Text weitergereicht worden war und macht mir gleich einen Vorschlag zur Veröffentlichung.
Ja, jetzt bin ich erst mal auf Wolke sieben, bis ich dann merke, dass ich meine Texte nun ausgraben, selektieren, überarbeiten, ergänzen und redigieren muss... ganz zu schweigen von denen, die zwar gut, aber leider nicht fertig sind. Dann beginnt wieder mein altbekannter Stress, aber ich hoffe, glaube, weiss, dass ich daran meine Freude haben werde. Vielleicht habe ich ja gerade deshalb bisher nichts gefunden - weil dieser kleine Verlag mit dem ganz persönlichen Touch genau meine Schuhgrösse ist. Der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt, sagt der alte Chinese, und diesen habe ich nun gemacht!
Dienstag, 1. November 2011
Wie wird man Gespenster los?
Gestern war Halloween. Ich habe davon nichts gemerkt. Offenbar ist dieser Brauch zum Glück noch nicht bis in unser Quartier vorgedrungen. Auch in der Schule war es nur kurz ein Thema, bis ich den Kindern einen kleinen Abriss über die Entstehung und über die Verbreitung durch Fernsehen und amerikanische Filme gegeben habe. Teilweise hatten sie noch nicht einmal davon gehört. Gut so, finde ich. Man muss nicht alles übernehmen, was von der andern Seite des grossen Teichs kommt - auch nicht, wenn es ursprünglich von diesseits stammt.
Aber trotzdem scheint mir, habe ich in letzter Zeit mit Gespenstern zu kämpfen. Das Haus, aus dem wir ausgezogen sind, wehrt sich hartnäckig mit allen möglichen und unmöglichen baulichen Schwierigkeiten, die Finanzen zeigen sich widerspenstig und das Zeitmanagement sträubt sich. Die zwischenmenschlichen Schwingungen schlagen in alle Richtungen aus und eine lähmende Müdigkeit legt sich wie der Nebel auf die seelische Landschaft. "Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los", schreit der kleine Zauberlehrling ganz verzweifelt, und ich wünschte mir auch einen "Herr und Meister", der mir hilft, mich aus den Fängen der von mir selbst heraufbeschwörten Seelennöte zu befreien. Sicher wird es mir wieder irgendwie im letzten Moment gelingen, aber ich bin ebenso sicher, dass ich mir auch gleich wieder irgendeine Schwierigkeit in Form von Projekten und ehrenvollen Verpflichtungen aufhalsen werde, unter deren Druck ich danach wieder strampeln kann. Wenn aber diese Hausgeschichte hier mal abgeschlossen ist, dann mache ich irgendwo drei Kreuze und lege den Zauberstab mal für eine Weile beiseite.
Obwohl - es gibt Dinge, an die man sich sehr schnell gewöhnt, wenn man mal davon geschnuppert hat. Und diese lieben Gewohnheiten dann wieder abzugeben, loszulassen, es ohne zu versuchen, ist sehr schwierig. Beispiele gibt es viele. Eins davon ist der liebe, aber teure Kapselkaffee. Es gibt ja Alternativen, und vorher war jeder Kaffee gut genug, aber es ist wie bei den Whiskas-Katzen: Einmal mit Liebe und andern Zusatzstoffen verwöhnt, ist jedes andere Futter nur noch nach kaltem Entzug geniessbar. Dazu gehören auch Handy, Internet, Auto, usw.
Ebenso schlimm sind für mich unerreichte Träume. Wenn sich ein Gedanke einmal festgesetzt hat, ist die Hoffnung, diese Idee oder dieses Projekt zu verwirklichen, fest eingebrannt. Auch wenn die Realisierung ans Unmögliche grenzt - irgendwie muss es doch zu schaffen sein. Einfach mal starten und dann sehen, wie's weitergeht. Und dann finde ich mich in einer unausgereiften Stresssituation wie dieser wieder, wo alles auf "unerreichbar" zu deuten scheint. Wie werd ich solche irgendwie ja lieben Geister denn los?
Aber trotzdem scheint mir, habe ich in letzter Zeit mit Gespenstern zu kämpfen. Das Haus, aus dem wir ausgezogen sind, wehrt sich hartnäckig mit allen möglichen und unmöglichen baulichen Schwierigkeiten, die Finanzen zeigen sich widerspenstig und das Zeitmanagement sträubt sich. Die zwischenmenschlichen Schwingungen schlagen in alle Richtungen aus und eine lähmende Müdigkeit legt sich wie der Nebel auf die seelische Landschaft. "Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los", schreit der kleine Zauberlehrling ganz verzweifelt, und ich wünschte mir auch einen "Herr und Meister", der mir hilft, mich aus den Fängen der von mir selbst heraufbeschwörten Seelennöte zu befreien. Sicher wird es mir wieder irgendwie im letzten Moment gelingen, aber ich bin ebenso sicher, dass ich mir auch gleich wieder irgendeine Schwierigkeit in Form von Projekten und ehrenvollen Verpflichtungen aufhalsen werde, unter deren Druck ich danach wieder strampeln kann. Wenn aber diese Hausgeschichte hier mal abgeschlossen ist, dann mache ich irgendwo drei Kreuze und lege den Zauberstab mal für eine Weile beiseite.
Obwohl - es gibt Dinge, an die man sich sehr schnell gewöhnt, wenn man mal davon geschnuppert hat. Und diese lieben Gewohnheiten dann wieder abzugeben, loszulassen, es ohne zu versuchen, ist sehr schwierig. Beispiele gibt es viele. Eins davon ist der liebe, aber teure Kapselkaffee. Es gibt ja Alternativen, und vorher war jeder Kaffee gut genug, aber es ist wie bei den Whiskas-Katzen: Einmal mit Liebe und andern Zusatzstoffen verwöhnt, ist jedes andere Futter nur noch nach kaltem Entzug geniessbar. Dazu gehören auch Handy, Internet, Auto, usw.
Ebenso schlimm sind für mich unerreichte Träume. Wenn sich ein Gedanke einmal festgesetzt hat, ist die Hoffnung, diese Idee oder dieses Projekt zu verwirklichen, fest eingebrannt. Auch wenn die Realisierung ans Unmögliche grenzt - irgendwie muss es doch zu schaffen sein. Einfach mal starten und dann sehen, wie's weitergeht. Und dann finde ich mich in einer unausgereiften Stresssituation wie dieser wieder, wo alles auf "unerreichbar" zu deuten scheint. Wie werd ich solche irgendwie ja lieben Geister denn los?
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