Montag, 23. Januar 2012

as time goes by

Was, schon wieder fast Ende Januar? Mann, wo sind die Tage hin?
Obwohl - wie haben wir gewartet, dass Rolf endlich nach Hause gehen kann - am 17. war's endlich so weit. Und seither kann ich zusehen, wie er sicherer auf den Beinen, kräftiger und immer mehr Mensch wird. Nein, nicht so wie vorher! Schlanker, rauchfrei und na ja, noch etwas schief lächelnd. Aber wenigstens immer noch so unvernünftig sich übernehmend und um die wirklich unangenehmen Aufgaben sich herummogelnd wie vorher. Doch der Alte, irgendwie. Nur halt vorsichtiger, einsichtiger, kurzsichtiger ... solange das eine Auge noch nicht richtig von seinen gesamten Nerven bedient werden kann. Doch das wird sich alles noch geben mit der Zeit. Jedenfalls ist er wieder zu Hause und das tut gut.

Bei mir läuft es auch rund. Vom schmerzenden Rücken mal abgesehen. Das viele Möbel- und Kistenrücken rächt sich wohl, wie auch die längere Fahrzeit, die falsche Haltung beim Sitzen, Stehen, Gitarre spielen ...  - womit ich nämlich in meiner Strohwitwenzeit wieder vermehrt angefangen habe. Und ich geniesse es, abends oder auch zwischendurch mal wieder ein altes Liedchen oder vielleicht gar ein neues zu singen, kurz in die Saiten oder auch Tasten zu greifen und in meine eigene Welt einzutauchen - wie konnte ich nur sein ohne?
Auch wenn es wirklich viel ist zur Zeit, so bin ich doch gut im Schuss. Weil motiviert! Mein Ausbildungskurs in zwei Wochen beginnt mit der Wunschanzahl Teilnehmer/innen und ich freue mich ganz besonders, eine liebe Bekannte mit dabei haben zu dürfen ;-) Auch sonst läuft es angenehm, meine Praktikantinnen in der Schule sind mehr Inspiration als Belastung und die Elterngespräche verliefen bisher angenehm und erfolgreich. Ich bekomme genügend Schlaf, kann mir sogar etwas Freizeit leisten und habe die wirklich belastenden Sorgen - die sich jeweils Ende Monat mit penetranter Regelmässigkeit abzeichnen - noch erfolgreich vor mir hergeschoben. Inzwischen geniesse ich unser schönes altehrwürdiges Zuhause und schiebe Gerümpel und überzählige Stilmöbel so lange hin und her, bis sie mein lieber Bruder abholt oder ich sonst eine Lösung dafür finde.
Dieses schöne Philippe-Sofa mit den zwei Sesseln wäre zum Beispiel noch zu verkaufen. Es hat leichte Abnützungsspuren, ist aber sonst in gutem Zustand (Die Decke liegt nur als Schutz wegen der Katzen). Der Preis ist verhandelbar. 
Und schon bald ist Februar - wo rasen denn die Jahre hin?

Sonntag, 8. Januar 2012

Versprechen einlösen...

Nachdem nun schon eine Woche des neuen Jahres vorbei ist, will ich mich doch meines ersten Versprechens hier erinnern! Beinah hätte ich den Computer schon ausgemacht...
Ja, es liegt halt immer noch einiges im Argen. Rolf wird immernoch im Spital festgehalten - zu seinem Wohl selbstverständlich, aber es ist halt doch mühsam und ermüdend. Auch für mich. Die Ferien sind inzwischen vorbei und morgen beginnt die Schule wieder - und immernoch fehlt hier der Mann im Haus. Der mich in den Arm nimmt, bei dem ich mich anlehnen kann, ... den ich beauftragen kann, den Müll rauszustellen, noch rasch was einzukaufen ;-)... der mit dem Hund laufen gehen würde, weshalb auch dieser nun wieder fehlt im Haus. Denn wer sollte ihn ausführen, wenn wir, Sarah und ich, auch beide weg sind? Und so kommt eins zum andern - bzw. eben nicht!
Aber gut, es gibt auch Erfreulicheres zu berichten. Mal abgesehen davon, dass sich Rolf doch auch langsam erholt und den Mut hat, einiges angehen und ändern zu wollen, tapfer durchhält und akzeptiert, dass ich ihn jeden einzelnen Tag besuchen will, trotz seiner Schonungsversuche ;-), konnte ich trotz allem zur Hälfte wenigstens am Coaching-Treffen bei Zürich teilnehmen, viele bekannte und einige noch unbekannte Gesichter sehen und Inputs für meine neue Arbeit sammeln: Anfang Februar beginnt meine erste Ausbildung in HEB-Coaching, die ich nicht als Teilnehmerin oder als Assistenz, sondern als Kursleiterin anpacken werde. Noch ist die Gruppe klein, aber erfahrungsgemäss gibt es auch im letzten Moment Kurzenschlossene, die noch aufspringen auf diese Jahresausbildung mit sehr gutem Preis-Leistungverhältnis (http://www.heb-coachingfachschule.ch/ ). Auch meine eigene Coaching-Praxis scheint jetzt am richtigen Ort zu stehen und funktionstüchtig zu sein, was auch mein Budget etwas entlasten wird. Und mal ehrlich: Wie hätte ich selbst ohne diese Ausbildung die letzten Wochen und Monate überstehen sollen? Wie mit Menschen umgehen, die mir meine schwindende Leistung vorhalten, anstatt mich zu fragen, wie's mir geht und ob man mir helfen könne? Wie mit mir selbst, wenn ich an meine Grenzen komme und mich frage, was ich falsch gemacht habe, dass ich, dass wir in diese ganze Misere geraten konnten? Ohne meinen lösungsorientierten Hintergrund hätte ich den Arzt schon längst um ein Zeugnis für Burn-out ersucht und das Handtuch geworfen, mich als Opfer gesehen oder wäre krank geworden. Aber ich bringe es immer wieder fertig, in allem einen nächsten Schritt, eine gute Absicht oder doch immerhin eine akzeptable Eigenleistung festzustellen und daraus Mut zu schöpfen, meine Kräfte selbst wieder aufzubauen oder zumindest im rechten Moment um Hilfe zu bitten. Nicht immer bin ich nämlich die "Starke" und "Ruhige", die ich gerne sein möchte. Es gibt Momente, in denen ich auch mal eine Schulter zum Ausheulen brauche. Danke, dass es diese gibt. Danke meiner wunderbaren Familie für den unglaublichen Zusammenhalt! Und danke allen, die sich kümmern, nachfragen, mitdenken, da sind. 
Nun beginnt die Schule wieder. Ich hoffe, dass auch diese nächsten fünf Wochen mit Extraeinlage (Elterngespräche und zweiwöchigem Praktikum, dazu die erstmalige Kursleitung) nicht zur Belastung, sondern zur anregenden Herausforderung werden, sich daneben Rolf wieder wohlfühlen und dann auch seine eigenen Dinge anpacken kann und wir beide gemeinsam die Wochenenden und Abende endlich wieder so richtig geniessen können werden... Es wäre glaube ich an der Zeit!

Sonntag, 1. Januar 2012

Willkommen im neuen Jahr

Während es draussen noch knallt und lärmt, hat sich mir ein Gedanke aufgedrängt: Ich will hier wieder regelmässig was schreiben. Dabei geht es einerseit darum, mich wieder vermehrt zu zeigen, euch von mir und dem, was mich beschäftigt, zu erzählen, andererseits aber auch, immer wieder zur Ruhe zu kommen und einen kleinen Rückblick zu halten.
Es ist viel schiefgelaufen im letzten Jahr, aber auch viel Schönes geschehen. Das möchte ich nicht vergessen. So sind wir nach Bern gezogen, in mein Elternhaus, wo ich halt wirklich zu Hause bin. Vieles erinnert an meinen Vater, der letzten Sommer gestorben ist, aber auch an meine Mutter, die sich sehr freut, dass wir das Haus mit neuem Leben füllen, und an meine Jugendzeit, die ich hier verbrachte mit all meinen Gefühlsschwankungen - genau so, wie sich nun meine jüngste Tochter hier einnistet und dereinst daran zurückerinnern wird.
Die andern beiden sind längst ausgezogen und gehen mit ihrem Leben recht sicher um. Es ist schön, ihnen dabei zusehen zu können, ab und zu Hilfestellung zu geben oder auch nur ein offenes Ohr, und zu merken, dass ich das alles doch eigentlich ganz gut gemacht habe. Manchmal, wenn ich im Bus oder in der Stadt - meiner schönen Stadt - eine Mutter mit kleineren Kindern sehe, merke ich, wie alt ich doch schon bin und wundere mich gleichzeitig darüber, dass meine Kinder schon so gross, ja alle erwachsen sind! Wo ist die Zeit hingekommen? Denn alt fühle ich mich eigentlich gar nicht. Wenigstens nicht, seit ich wieder in meine alten Hosen passe! :-) Vor lauter Ärger, Stress und Sorge der letzten Wochen habe ich doch tatsächlich an die 5 Kilo abgenommen. Und die Energielosigkeit durch Rolfs gesundheitlichen Kollaps hat mich dazu gezwungen, mich mal wieder auf meine eigenen Wurzeln, meine eigene Energie und Lebensführung zu besinnen - ich habe die Gitarre und das Klavier, meine alten Texte und meine Singstimme ausgegraben und wühle in meiner Vergangenheit herum. Und siehe da, meine Tochter macht das Gleiche wie ich vor dreissig Jahren - schreibt Lieder. Wer weiss, was wir beide daraus noch machen werden, zumal ein guter Freund aus uralter Zeit wieder in mein Leben getreten ist und musikalische wie auch sonstige Hilfestellung geben kann und möchte. Das neue Jahr wird spannend und herausfordernd zugleich, ich freue mich darauf.
Nachdem ich im alten Jahr nur noch alles habe ausklingen und sich bzw. mich beruhigen lassen, beginnt heute nach einem guten Stück Schlaf die Organisation des neuen Quartals, die Fertigstellung meiner Diplomarbeit als Teamcoach HEB und das neue Leben mit Rolf, der sich in der Insel von seiner Infektion und Operation im Hals-Nasen-Ohren-Bereich erholt und aus dieser Situation heraus jede Menge guter Vorsätze gefasst hat. Anders weiter lautet die Devise. Nachdem ich in den späten Abendstunden beim Hundespaziergang noch über den letzten Stein des alten Jahres gestolpert bin, kann's eigentlich nur noch besser werden im 2012!